Am 24. September feierten acht Fußballmannschaften aus afrikanischen und europäischen Ländern im Rahmen des Herbsttreffs einen festlichen, sportlichen und multikulturellen Tag. Die 16 Runden des Mini-Soccer-Turniers, genannt “die Welt in Mengen (WM)”, kamen den Spielern, dem Publikum und der Bevölkerung in den Herkunftsländern der Teilnehmer zugute.

Eine Atmosphäre der Globalisierung

Während die Globalisierung eher im kapitalistischen, politischen oder akademischen Rahmen erwähnt wird, konnte sie am Sonntag des Herbsttreffs von den Zuschauern in Mengen beobachtet werden. Die Initiative, die von der Fairtrade-Gruppe Mengen in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Nachhaltigkeit der Stadt Mengen organisiert wurde, hatte zum Ziel, die verschiedenen Nationalitäten zusammenzubringen, um sich besser kennen zu lernen und so die Integration und ein friedliches Zusammenleben zu fördern.

Vor und während des sechsstündigen Turniers hatten Spieler der Mannschaften aus dem Senegal, der Türkei, Gambia, der Ukraine, Kroatien, Togo, Deutschland und Guinea die Zeit, gemeinsam ein Buffet, das von Freiwilligen aus Mengen liebevoll vorbereitet worden war, zu genießen. Dabei lernten sich nicht nur die Spieler kennen, sondern auch ihre Fans, die sich über die Gegebenheiten in ihren Ländern und ihre Aktivitäten in Deutschland austauschten. “Wir sind Mitglieder des Donau Kulturzentrums in Sigmaringen. Wir helfen unseren jungen Brüdern und Schwestern, sich über die Integrations- und Arbeitsmöglichkeiten in der Region zu informieren und tragen auch zu dem kulturellen Austausch bei”, erklärte Enes Sarac, der Teamchef der türkischen Mannschaft, den senegalesischen Studenten, die aus Tübingen gekommen waren.

Über lokale Sprachen, Gastronomie, Musik, ausgeübte Sportarten bis hin zur politischen Situation in den Herkunftsländern informierten die Akteure das Publikum umfassend.     

Spaß, Fairplay und Patriotismus

Das Publikum war zunächst vom Altersunterschied der Spieler beeindruckt, die zwischen 7 und 63 Jahren alt waren. Ebenso beeindruckte die gute Qualität der Spiele und die Überraschungen bei jeder Begegnung. In der Tat, der Kampf David gegen Goliath zwischen den jungen Ukrainern (7 bis 16 Jahre) und den Kroaten (26 bis 44 Jahre) endete knapp mit 3 zu 4 Toren. Die deutsche Mannschaft, die aus semi-professionellen Spielern bestand, schied in der Gruppenphase aus. “Ich gebe zu, dass wir die Teams sehr unterschätzt haben. Aber es war schön zu sehen, wie alle Teams trotz allem sehr stolz auf ihr Land waren. Sicherlich waren wir noch nie so patriotisch wie heute” sagt ein Deutscher aus Mengen.

Ab dem Halbfinale sorgten die Anfeuerungsrufe der Fans und das Elfmeterschießen für eine fröhliche Atmosphäre. Trotz des Siegeswillens haben der Respekt für andere und der Fairplay-Gedanke die gesamte Veranstaltung geprägt.

Am Ende des Finales unterlagen die Senegalesen einer hervorragenden gambischen Mannschaft aus Mengen mit 2:5.

Mehr Begeisterung als Organisationsmittel, Siege für soziale Aktionen

Insgesamt wollten 15 Mannschaften aus mehreren Ländern an dem Turnier teilnehmen, aber da es nicht genügend Sponsoren gab, konnten die Organisatoren nur acht Mannschaften berücksichtigen. Außerdem wurde das Preisgeld für die Gewinner im letzten Moment gesenkt. Obwohl die Organisation also aufgrund fehlender Mittel alles andere als einfach war, freuten sich viele Teilnehmer und Zuschauer am Ende der Veranstaltung über den Verlauf des Turniers und wünschten sich weitere Auflagen.

An dieser Stelle sei den Sponsoren gedankt, die einen Pokal, 8 Medaillen, zwei Bälle und 1000 Euro Siegerprämien gespendet haben. Diese Summe wurde wie folgt aufgeteilt: 500 Euro für den ersten Platz, 300 Euro für den zweiten Platz und 200 Euro für den dritten Platz. Alle Teams erhielten außerdem mit ihrem Landsnamen beflockte T-Shirts von einem weiteren Sponsor.

Die kroatische Mannschaft, die den dritten Rang erspielte, möchte der lokalen Mannschaft ihres Heimatdorfes eine Fußballausrüstung schenken.

Die Senegalesen, die das Finale erreichten, wollen im November eine Willkommensveranstaltung für neue afrikanische Studenten an der Universität Tübingen organisieren. Darin sollen Informationen und Verhaltensunterschiede zwischen ihren Heimatländern und europäischen Ländern, insbesondere in Deutschland erklärt werden, um ihnen die Integration zu erleichtern und das Studium zu vereinfachen.

Das gambische Siegerteam möchte den Grundschulen in ihren Heimatstädten Latrikunda, Bakoteh und Sereskunda jeweils eine kleine Bibliothek mit Büchern, Schulheften und mehr zur Verfügung stellen.

 

 

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